Ein Kleinkind isst ein Käsebrot
Eine Scheibe Käse schmeckt auch den Kleinen. Bild: CroMary / Depositphotos

Milchprodukte sind ein zentraler Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung. Gerade auch für Kinder können Käse, Joghurt etc. wertvolle Dienste leisten, um den Muskelaufbau zu fördern und das Risiko für Allergien zu mindern.

Im September 2024 haben das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen und die Schweizerische Gesellschaft für Ernährung zum ersten Mal seit 13 Jahren leichte Anpassungen an der Lebensmittelpyramide vorgenommen. Diese betreffen unter anderem auch die Milchprodukte, die nun nicht mehr bei den Eiweisslieferanten angesiedelt sind und stattdessen eine eigene Gruppierung bilden. Grund dafür ist, dass Milchprodukte im Gegensatz zu Fleisch nicht nur ein Protein-, sondern auch Kalziumlieferant sind. Auch die Mengenempfehlung wurde leicht angepasst von drei zu zwei bis drei Portionen.

Unverändert bleibt freilich, dass Milchprodukte einen wichtigen Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung bilden, wobei der Fakt, dass sie eine der besten natürlichen Quellen für Kalzium sind, das für den Aufbau und die Erhaltung starker Knochen und Zähne unerlässlich ist, nur einer der Gründe ist. So ist das enthaltene hochwertige Protein zentral für den Muskelaufbau und -erhalt und andere wichtige enthaltene Mineralstoffe wie Phosphor und Jod sind notwendig für verschiedene Körperfunktionen. Ausserdem liefern Milchprodukte wichtige Vitamine wie Vitamin B2, das am Energiestoffwechsel beteiligt ist, sowie Vitamin B12, welches für die Blutbildung und das Nervensystem wichtig ist.

Käse für die Kinder

Zur Veranschaulichung der Portionengrösse lässt sich sagen, dass eine Portion Milchprodukte 2 dl Milch respektive 150 bis 200 g Joghurt, Quark oder Hüttenkäse oder 60 g Weichkäse entspricht. Für Kinder sind es drei Portionen, die empfohlen werden, allerdings sind hierbei die Portionengrössen kleiner mit 1 dl Milch, 100 g Joghurt, Quark oder Hüttenkäse sowie 15 g Halbhart- respektive Hartkäse oder 30 g Weichkäse.

Kinder mögen oftmals ein kleines Stück Käse besser essen als 1 dl Milch zu trinken, da sie ein geringeres Magenvolumen haben. Auf diese Weise erhalten die Kinder mit einer Portion Käse eine grosse Nährstoffabdeckung, können so zum Beispiel den Kalziumbedarf zu einem Fünftel decken. Tatsächlich haben Studien gezeigt, dass der Konsum von Käse im Kindesalter positive Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann. Insbesondere könnte eine käsereiche Ernährung im frühen Kindesalter das Risiko für Allergien und bestimmte Erkrankungen senken, wie eine französische Studie herausfand. Dabei wurde der Käsekonsum bei Kleinkindern untersucht und es zeigte sich, dass der Verzehr verschiedener Käsesorten im Alter von 18 Monaten vor atopischer Dermatitis und Nahrungsmittelallergien schützen kann. Zurückgeführt werden diese positiven Effekte auf die Vielfalt an Bakterien, Hefen und Schimmelpilzen im Käse, die das kindliche Mikrobiom des Darms positiv beeinflussen. Allerdings bedarf es weiterer Forschung, um genau zu bestimmen, welche Menge und Vielfalt an Käse am effektivsten und in welchem Lebensalter der Konsum am vorteilhaftesten ist. Zudem gilt es zu bedenken, dass zahlreiche Käsesorten viel Salz enthalten, weshalb Käse von Kindern nicht übermässig konsumiert werden sollte.

Milchprodukte sind mehr als bloss Eiweisslieferanten. Bild: belchonock / Depositphotos

Auch im Vergleich zu pflanzlichen Alternativen zeigen sich die Vorzüge von Milch als wichtige Nährstofflieferantin. So enthält sie mehr Protein als die meisten Pflanzendrinks, und das Milchprotein kann vom Körper besser zu körpereigenem Protein verwertet werden als dasjenige von Pflanzendrinks. Die Universität Nottingham hat festgestellt, dass man, um die gleiche Menge an Kalzium wie ein Glas Magermilch zu erhalten, etwa drei Gläser Mandeldrink oder 22 Gläser Sojadrink trinken müsste. Des Weiteren ist in der Milch Milchzucker (Laktose) enthalten, der den Blutzucker langsamer ansteigen lässt als der Zucker in den meisten pflanzlichen Alternativen. Auch das Fett und Protein in der Milch tragen dazu bei, den Anstieg des Blutzuckers zu verlangsamen.